Auf der Suche nach ihrer Familie /Beratung durch Experten
Dadurch, dass es keine Berichte von Schwertwalen gibt, die sich in diesem Gebiet regulär aufhalten, stellte sich die Frage über die Herkunft Morgans. Das Delfinarium Harderwijk kontaktierte das Projekt NAKID (North Atlantic Killer Whale ID), eine Gruppe von Wissenschaftlern aus unterschiedlichen europäischen Ländern, die mit Schwertwalen arbeiten. Die Hauptaufgabe dieser multinationalen Gruppe ist die Zusammenstellung von vereinzelten Studien und Identifikationskatalogen von Orcinus Orca im Nordatlantik, indem sie Daten aus jedem Gebiet sammeln. Das entgültige Ziel, ist die Entwicklung einer Sammlung von Photoidentifikationen und genetischen und akustischen Daten von im Nordosten des Atlantiks lebenden Schwertwalen, um dann die Populationsstruktur zu erforschen und vergleichende Studien mit anderen Populationen zu ermöglichen. Aus diesem Grund verfügte diese Gruppe über die besten Voraussetzungen, um Morgans Herkunft zu ermitteln und seit September 2010 begann sie mit Fotoidentifikationsforschungen sowie mit genetischen und akustischen Untersuchungen. Das Delfinarium Harderwijk sammelte alle von NAKID gesammelten Informationen über Morgan, und schickte diese an einen Ausschuss von 7 wissenschaftliche Beratern, welche feststellen sollten, ob Morgan ein geeigneter Kandidat zur Freilassung ist. ( C.J. Camphuysen (Royal NIOZ, Netherlands), John K. B. Ford (Cetacean Research Program, Pacific Biological Station, Canada), Christophe Guinet (Centre National de la Recherche Scientifique, France), Markid Leopold (IMARES, Netherlands), Christina Lockyer (The North Atlantic Marine Mammal Commission, Norway), James McBain(Doktor der Veterinärmedizin und Schwertwalexperte, USA), Fernando Ugarte (Head of Mammal and Bird Department of the Greenland Istitute of Natural Resources)). Diese Berater, unter denen sich die weltweit führenden Schwertwalforscher befinden, verfügen über sehr viel Erfahrung. Obwohl die Mitglieder von NAKID dabei geholfen hatten, die Informationen zu sammeln, auf welche sich der wisschenschaftliche Ausschuss mit seiner Beratung bezog, nahm kein Mitglied des NAKID Projekts an den Besprechungen des Ausschusses teil, so dass dieser unabhängig urteilen konnte. Man verfasste daraufin einen Bericht, der alle Informationen und Expertenmeinungen zusammenfasste, und der die Grundlage zur Beratung der Regierung, ob Morgan freigelassen werden sollte oder nicht, darstellte. Die Wissenschaftler waren sich einig, dass Morgan kein geeigneter Kandidat zur Freilassung sei. Die hauptsächlichen Bedenken waren, dass sie nicht von einer wilden Schwertwalgruppe (die nicht ihre Familie ist) aufgenommen werden würde und alleine nicht in der Lage wäre, erfolgreich zu jagen, da sie auch zum Zeitpunkt ihrer Rettung unter extremem Untergewicht litt. Der Mangel an Informationen über die Aufenthaltsorte norwegischer Schwertwale seit die Heringsschwärme ihr Wanderverhalten verändert haben, machte eine mögliche Freilassung noch schwieriger. Auf der Grundlage von Morgans geringen Überlebenschancen nach einer Freilassung , beschlossen die niederländischen Behörden entgültig, sie nicht in ihren natürlichen Lebensraum zurückzubringen: