Die Stiftung Loro Parque Fundación hat heute Abend, Dienstag 21. August, sechs Exemplare des Lear-Aras (Anodorhynchus leari) zu ihrem Herkunftsland, nach Brasilien, überführt, damit sie dort in ihrem natürlichen Lebensraum ausgewildert werden können. Das Projekt für diese Papageienart zählt zu den großen Projekten, die die Stiftung in Angriff genommen hat. Dank ihr ist es gelungen diese Art in der Einstufung auf der Roten Liste der Internationalen Union zum Erhalt der Natur (UICN) von „kritisch bedroht“ auf „gefährdet“ zu senken.
Von großer Bedeutung war die Arbeit ‘ex situ’, die als Teil dieses Projekts 2006 begann, als die brasilianische Regierung zwei Papageienpaare der Loro Parque Fundación übergab. Nach knapp sechs Monaten, begannen sie bereits, sich im Loro Parque fortzupflanzen. Seitdem wurden insgesamt 30 Exemplare geboren, von denen sechs ausgewählt wurden, die genetisch am besten geeignet sind – in Abstimmung mit dem Nationalkommitees des Projekts in Brasilien – um in die Freiheit entlassen zu werden.
Dank der Unterstützung der Stiftung, konnte sich die Population dieser Art spürbar erholen. Schon vorher waren neun Exemplare zurückgeschickt worden, um an einen Zuchtprojekt unter kontrollierten Bedingungen teilzunehmen. In diesem Fall werden nun sechs weitere Exemplare – drei Männchen und drei Weibchen – nach Boqueirão da Onça, im Norden des Landes, gebracht, wo bereits zwei Exemplare in Freiheit leben. Die Biologin Erica Pacífico, Chefkoordinatorin des Auswilderungsprojekts, wird die Tiere in Brasilien in Empfang nehmen und ein Techniker des Landes wird die Tiere auf ihrer Reise begleiten.
Nachdem sie eine Vorgewöhnungszeit und Isolation hinter sich gebracht haben und nachdem sie auf alle möglichen Krankheiten überprüft wurden, werden die Tiere heute nach Brasilien reisen, wo sie eine Quarantänezeit verbringen werden, bevor sie in ein großes Freifluggehege in ihrem natürlichen Lebensraum, mit für diese Art typischen Pflanzen, eingeführt werden. Dort werden sie sich an die Geräusche der Natur und die Umweltbedingungen in der Heimat des Lear-Aras gewöhnen.
In diesem großen Freifluggehege wird etwas praktiziert, was in Fachkreisen ‘soft release’ genannt wird. Das heißt, wenn die Eingewöhnungsphase vorbei ist, werden die Türen der Voliere geöffnet, sodass die Tiere nach ihrem eigenen Willen ein- und ausfliegen können. Die beiden Exemplare, die bereits in der Gegend leben, werden ihren Artgenossen zeigen, wie man sich an die Umgebung anpasst. Sie werden beobachtet und erhalten Unterstützung bis sie sich komplett eingewöhnt haben.