Unlängst hat der Petitionsausschuss des Europaparlaments endgültig eine Petition abgewiesen, die von Mathew Spiegel und Ingrid Visser (Free Morgan Foundation) eingereicht worden war. Diese wollten beweisen, dass die CITES-Genehmigung für den Orca Morgan falsch eingesetzt worden sei.
Im Jahr 2015 startete die Free Morgan Foundation (FMF) eine Kampagne, in deren Verlauf sie Briefe an verschiedene CITES-Behörden verschickte, in denen sie den Loro Parque und seine Experten beschuldigte, das Gesetz zu ignorieren oder es sogar absichtlich zu umgehen. Nach Meinung der FMF wurde die CITES-Erlaubnis für Morgan zum Zweck der wissenschaflichen Forschung erteilt, und dies würde jegliche andere Nutzung des Tieres, wie zu Bildungszwecken oder zur Zucht etc., ausschließen. Als die Free Morgan Foundation die Antwortschreiben der verschiedenen CITES Behörden erhielt, in denen mitgeteilt wurde, dass sie sich irrt, und dass der Loro Parque die CITES-Genehmigung auf korrekte Weise interpretiert, gab sie diesen Fehler nicht zu, sondern sie entschied sich dafür, diese Antwortschreiben unter Verschluss zu halten, und die rücksichtslose Kampagne fortzusetzen. Die Antwort der spanischen CITES-Instanz war sehr klar, und sicherlich war dies der Grund, weswegen sie unter Verschluss gehalten wurde, denn sie besagt: “Es gibt keine Zuchtbeschränkung für Morgan”.
In den Niederlanden beharrte die FMF gegenüber den holländischen CITES-Behörden auf ihrem Standpunkt, nachdem diese ihre Auslegung zwei Mal zurückwiesen. Deshalb beschloss sie 2017 einen Verwaltungsstreit gegen die holländische Regierung einzuleiten. Im vergangenen Jahr hat die holländische Justiz die FMF erneut darauf hingewiesen, dass sie im Unrecht ist, und wiederum reagierte diese darauf nicht mit dem Eingeständnis, sich geirrt zu haben, sondern sie legte Berufung gegen das Urteil ein. Deshalb wird es Ende Mai eine Berufungsverhandlung geben.
Aber die Besessenheit der Free Morgan Foundation ging noch weit darüber hinaus. Im Jahr 2018 legte sie dem Europaparlament eine Petition vor, in der sie die Veränderung des CITES-Formulare fordert, die in der gesamten Europäischen Union verwendet werden. Denn der Fall Morgan würde zeigen, dass diese nicht den Regeln entsprechen würden. Bereits im Juni letzten Jahres hat die Europäische Kommission geantwortet, dass diese Forderung unbegründet ist und es keinen Grund dafür gibt, das Formular zu verändern, da es den CITES- Bestimmungen entspricht. Leider hat das Fehlen der Beschlussfähigkeit der Kommission zu diesem Zeitpunkt dazu geführt, dass die Petition offenblieb, und sowohl die spanische CITES-Behörde als auch die Europäische Kommission mehr Informationen angefordert hatten.
Die Antwort der spanischen CITES Behörde an die Petitionskommission war eindeutig: hinsichtlich der Legalität der Situation Morgans “wurden keine Unrichtigkeiten festgestellt, weder im Bezug auf den Inhalt des Zertifikates noch bei der Anwendung der Verordnung (EG) 338/97”. Darüber hinaus “erfüllt der Loro Parque alle in dem gemeinschaftlichen Zertifikat geforderten Vorgaben, sowohl hinsichtlich angemessener Anlagen zur Haltung des Tieres, als auch hinsichtlich der Haltungsbedingungen.“
Die Antwort der Europäischen Kommission war daraufhin genauso eindeutig: “Die Antragsteller behaupten, dass der Fall Morgan nur ein Beispiel dafür sei, die allgemeinen Probleme des Zertifikats zu veranschaulichen, (…) aber sie konnten keinen weiteren Fall nennen“. Die Europäische Kommission kommt zu dem Schluss, dass “die Antragssteller keine signifikanten strukturellen Probleme in Bezug auf die Anwendung der geltenden Vorschriften nachgewiesen haben.“