Original-Artikel: So lügt PETA über den Loro Parque
PETA scheint verzweifelt. Nachdem Airlines wie Condor und Flughäfen wie Teneriffa Süd und München eine angekündigte Werbe-Kampagne gegen den Loro Parque nicht unterstützen wollten, gibt es nun eine Seite, die „5 Gründe, warum Sie den Loro Parque nicht besuchen sollten“, aufzählt, aber an der Wahrheit scheitert – genau wie die Werbekampagne zuvor.
5 Desinformationen über den Loro Parque
„Die Orcas werden auf kleinstem Raum in kargen Betonbecken gehalten.“
Das ist falsch. Die Orcahaltung des Loro Parque ist nach wissenschaftlichen Vorgaben für mehr als sechs Tiere ausgelegt und wird aktuell von sechs Schwertwalen bewohnt. Die Tiere haben rund 22 Millionen Liter Meerwasser, das aus dem Atlantik kommt, zur Verfügung – mehr als acht Olympische Schwimmbecken.
PETA zeigt dazu ein Foto wie Morgan in einem so genannten Med Pool war. So ein Pool ist vorgeschrieben und für jede Orcahaltung obligatorisch, da hier medizinische Untersuchungen durchgeführt werden können. Die Tiere werden darin nur kurzzeitig untergebracht. Der Moment, der fotographisch eingefangen wurde, zeigt Morgan kurz vor der spielerischen Zusammenkunft mit Tekoa, die sie durch Rappeln am Gate einforderte. Als die beiden dann kurze Zeit später zusammengelassen wurden, spielten sie miteinander. Darauf hatte sich Morgan gefreut – viele Menschen werden das von ihren eigenen Tieren kennen, die sich ganz motiviert auf ein Spiel mit Artgenossen freuen. Morgan ist in der Orcagruppe hervorragend sozialisiert und als Teil der Gruppe spielt sie natürlich gerne mit ihren Artegnossen – wie jedes andere Gruppenmitglied auch.
Dann wird behauptet: „In Freiheit schwimmen Orcas über 150 Kilometer pro Tag.“ Das ist schlicht, so generalisiert ausgedrückt, falsch. Es gibt die so genannte transiente Form der Orcas, die weite Strecken zurücklegt. Orcas in Menschenobhut aber gehören zur residenten Form der Schwertwale. Die mittlere Schwimmgeschwindigkeit der Schwertwale vor British Columbia beträgt rund 5 km/h (Kruse 1991). Wenn diese Tiere 24 Stunden lang durchschwämmen, kämen sie theoretisch auf 120 km pro Tag. Aber kein residenter Orca schwimmt 24 Stunden mit dieser Geschwindigkeit durch. Man hat grob 5 Aktivitäten, die wilde Orcas, die man durch Beobachtungen im Freiland, meist tagsüber, identifizieren können: Nahrungssuche (etwa zwei Drittel des beobachteten Zeitraums), Travelling (weniger als 5%), Beach-Rubbing (weniger als 5%), Ruhen (rund 13% des Tages) und Sozialisieren (rund 12% des Tages) (Ford, 1989).Bei den letzten beiden Aktivitäten schwimmen die Tiere weniger als 3 km/h, wenn sich ein Orca am Strand rubbelt, wir gar keine signifikante Strecke zurückgelegt. 150 Kilometer sind also illusorisch. Beim Schwertwal Keiko, dessen Auswilderungsversuch leider kläglich scheiterte, wurde eine Geschwindigkeit von rund 72 Kilometer pro Tag erfasst. Das ist weniger als die Hälfte von PETAs Zahl. Man sieht auch daran die Manipulation.
„Orcas treiben lustlos im Wasser“
Garniert wird diese falsche Behauptung mit einem Bild auf dem Keto einen Artgenossen in einem anderen Becken beobachtet. Von lustlos keine Spur – er ist am anderen Tier interessiert und beobachtet es. Jeder, der tatsächlich im Loro Parque war, hat auch gesehen, dass die Tiere nämlich nicht lustlos im Wasser treiben, sondern sie miteinander interagieren, spielen, trainieren und auch andere Aktivitäten durchführen, die auch wilde Orcas zeigen. Deswegen will PETA auch nicht, dass man den Loro Parque besucht, damit man diesen Punkt nicht widerlegen kann, was man sofort könnte, wenn man vor Ort gewesen wäre.
Völlig zusammenhanglos kommt man auf die Rückenflosse zu sprechen, die bei einem Tier im Loro Parque, dem ältesten Orca-Männchen, abgeknickt ist, wie man dann auch auf dem Foto sieht. Das passiert in der Wildbahn genauso und macht keinerlei Aussage über das Wohlbefinden des Tieres.
„Um Nahrung zu bekommen, müssen die Orcas stupide Tricks vorführen“
Das ist glatt gelogen! Jeder weiß: Die Tiere bekommen, in einem modernen Zoo wie Loro Parque, ihre Tagesration immer – ganz unabhängig davon, ob sie am Training teilnehmen oder nicht. Jeder Morgen beginnt mit einem Frühstück, bei dem die Tiere einfach nur Fisch bekommen, bevor die eigentliche Aktivität und das Training beginnt. Wer denkt, dass man hungrige Delfine trainieren könnte, hat keinerlei Erfahrung mit dem Training der Tiere. Bereits während 1960er Jahre ist diese Erkenntnis, dass Delfine (und Orcas sind auch Delfine) nicht über Futterentzug trainiert werden können, bekannt. Kein moderner Zoo macht das auch.
Im Loro Parque gibt es ganze Trainingssessions, die völlig ohne die Gabe von Futter funktionieren. Das zeigt schon wieder den laienhaften Zugang PETAs zum Thema.
Warum machen die Tiere beim Training mit? Es ist sowohl Spaß am spielerischen Verhalten, als auch ihre besondere Beziehung zum Trainer. Außerdem ist für mindestens zwei Walarten beschrieben, dass es zum Ausstoß von Glückshormonen kommt. Orcas werden nach dem gleichen System trainiert.
„„Killerwale“ mit kaputten Zähnen“
Die Zähne der Orcas im Loro Parque sind genauso „kaputt“ wie die ihrer wilden Artgenossen in der Natur. Unabhängige Veterinäre, die die Gesundheit der Tiere beobachten, haben darin auch nie ein Problem gesehen. Orcas erforschen ihre Umwelt nun mal mit dem Mund, hauptsächlich mit der Zunge und den Zähnen, weil sie keine Hände haben und die Flipper nicht zum Tasten sind. Dadurch nutzen sich die Zähne eben auch ab. In der Wildbahn teils sogar so stark, dass sie bis auf den Zahnfleischrand abgerieben sind.
„Weil die intelligenten Tiere nichts zu tun haben, kauen sie neurotisch an den Beckenwänden.“, behauptet PETA. Das passiert aber gar nicht. Natürlich erforschen die Tiere auch mal die Ränder, aber das hat nichts mit Neurosen zu tun und schon gar nicht tun es die Tiere ständig. Vor und nach der Show kann man die Tiere im Loro Parque beobachten und man wird, wenn überhaupt, nur ausnahmsweise einmal, solch ein Verhalten beobachten können.
Mehr über dieses Thema kann man hier lesen.
„Orca-Mädchen Morgan wird nicht ausgewildert“
Das kann man nicht dem Loro Parque vorwerfen, denn das wurde von den höchsten gerichtlichen Instanzen der Niederlande, in deren Besitz Morgan ist, so entschieden. Dies geschah im Interesse des Tierschutzes aus gutem Grunde: durch ihre starke Hörbehinderung ist sie nicht überlebensfähig.
Die Abschlussbehauptung PETAs ist: „Orcas gehören ins Meer und nicht in Gefangenschaft! Loro Parque, Marineland und SeaWorld ignorieren das Leid der Tiere und zeigen damit, dass ihnen das Wohl der Tiere, die sie einsperren, nicht am Herzen liegt.“
Im Loro Parque leidet kein Tier und es lebt dort kein Orca, der eine Chance hätte, in der Natur zu überleben. Sie sind auch nicht eingesperrt, sondern werden gehalten wie viele andere Zootiere auch. Sie leiden nicht, wie SEPRONA, die höchste spanische Instanz in diesen Fragen, feststellte – ein Ergebnis, das PETA auch kennt. Somit löst sich auch die hanebüchene Behauptung, dass den Leuten im Loro Parque das Wohl der Tiere nicht am Herzen liegen würde, völlig in Bedeutungslosigkeit auf.
Mehr zum Fall Morgan, findet man hier und hier.
Hintergrund der Kampagne
PETA hetzt immer mal wieder gegen Loro Parque, weil sie mit dem bekannten Namen Aufmerksamkeit generieren wollen, um um Spenden zu betteln, denn damit schließt der Artikel.
Aber: nur 10% dieser Spenden gehen in das, was PETA „karitativen Tierschutz“ nennt. Der blumige Begriff bezeichnet auch das Tötungstierheim der Tierrechtsorganisation, wo über 80% der aufgenommenen Tiere einen schnellen Tod erfahren, weil es eben in den USA erlaubt ist, Tiere nach Gutdünken einzuschläfern. Das macht sich PETA zu Nutze und entledigt sich „lästiger“ zu versorgender Tiere auf diese tierschutzwidrige Art und Weise. PETA tritt eben nicht der No-Kill-Bewegung bei, wo nur Tiere nach strengster medizinischer Indikation eingeschläfert werden – so ähnlich wie es in Deutschland ist.
PETA möchte, dass „keine Freizeitparks oder Zoos, die Meeressäuger in Gefangenschaft halten“ besucht werden. Und dies auch aus reinem Selbstschutz, denn, wer moderne Zoos mit zum Beispiel Seelöwen, Seekühen, Schweinswalen oder Delfinen besucht, wird sehen, dass es diesen Tieren dort gut geht. Und wenn er es nicht erkennt, dann erfährt er es durch unabhängige Prüfungen dieser Einrichtungen.
Loro Parque wird ständig besucht von solchen Prüfern – von Wissenschaftlern, über Tiermediziner, unabhängigen Experten bis hin zu Regierungsbehörden. Keiner hat je die Orcahaltung beanstandet. Viel mehr noch: die Wissenschaft ist auf der Seite des Loro Parque, denn jüngst haben sich 80 Wissenschaftler, die überwiegende Mehrheit davon komplett unabhängig, für die moderne und artgemäße Haltung von Meeressäugern ausgesprochen.
PETA geht es bekanntlich wohl nicht um Wissenschaft oder Natur- und Tierschutz! Vielmehr geht es PETA um die Verbreitung von Ideologien, die keineswegs dem Wohl der Tiere, aber, „dank“ der so gewonnenen Spendengelder gutgläubiger Tierfreunde, sehr wohl teuren Werbemanagern und Juristen zu Gute kommt.