Original: Peta-Chef rechtfertigt die Ermordung Tausender Tiere
Das Entsetzen ist groß: Ausgerechnet die Tierschutz-Organisation Peta soll Tausende in Not geratene Tiere töten. Harald Ullmann, der Vorsitzende von Peta Deutschland, erklärt, warum die Aktivisten Tiere töten – und auch gesunde Tiere sterben müssen.
Der Vorsitzende von Peta Deutschland, Harald Ullmann, rechtfertigt die Tötung Tausender Tiere durch seine Organisation. Peta ist schon mehrmals in die Kritik geraten, weil die Aktivisten mehr als 90 Prozent der Tiere einschläfern, die in der US-Zentrale in Virginia abgegeben werden. „In unserer Gesellschaft ist es schon so weit gekommen, dass Menschen, die Tiere schützen wollen, gezwungen sind, sie zu töten“, sagte Ullmann der “Huffington Post”. „In den USA landen pro Jahr zwischen sieben und acht Millionen Tiere in Tierheimen. Es gibt einfach nicht genug gute Plätze für sie.“
Die Zentrale in den USA sei kein Tierheim im gewöhnlichen Sinne. Es sei eine Notfallstation. „Zu uns kommen Tiere, die von anderen Tierheimen abgewiesen wurden“, sagte Ullmann zur “Huffington Post”. „Sie sind alt, krank oder nicht vermittelbar. Peta weist kein Tier ab.“
Ullmann gibt außerdem zu, dass Peta auch gesunde Tiere einschläfert, die theoretisch vermittelt werden könnten. „Wir versuchen immer, mit dem Besitzer einen Weg zu finden, dass er das Tier doch behalten kann“, sagte Ullmann. „Wenn das nicht geht, kontaktieren wir Tierschutzorganisationen oder Tierheime, die ein neues Zuhause finden können. Menschen, die ein Tier bei uns abgeben, wissen, dass wir es einschläfern müssen, wenn wir keinen Platz finden.“ In Deutschland betreibt Peta keine Aufnahme-Einrichtung.
Original: Harald Ullmann, Peta Deutschland: “Wir sind kein Tierheim”
Das Entsetzen ist groß: Ausgerechnet eine Tierschutz-Organisation soll Tausende in Not geratene Tiere töten. Systematisch sollen die Aktivisten auch völlig gesunde Tiere einschläfern, die in ihrer US-Zentrale in Virginia abgeben werden. Diesen und noch schlimmere Vorwürfe erhebt HuffPost-Blogger Nathan Winograd.
Und tatsächlich: Das Landwirtschaftsministerium in Virginia hat Zahlen zu den Tötungen veröffentlicht, die Peta der Behörde regelmäßig melden muss. Die Organisation tötet mehr als 90 Prozent der Tiere, die sie aufnimmt. Die Statistiken von 2004-2010 sind auf der Seite des Ministeriums einsehbar. 2010 schläferte Peta 3630 von 4596 Tieren ein.
Finanzieren Spender bei Peta also Quälerei und Massentötungen? Die Vorsitzende von Peta USA, Ingrid Newkirk, hat in einem Gastbeitrag auf Huffington Post bereits zu den Vorwürfen Stellung genommen. Jetzt wehrt sich auch der Vorsitzende von Peta Deutschland. Im HuffPost-Gespräch erklärt Harald Ullmann, warum die Aktivisten Tiere töten.
Huffington Post: Peta schläfert fast alle Tiere ein, die in der US-Zentrale abgegeben werden. Ist das noch Tierschutz?
Harald Ullmann: Die Zentrale in den USA ist kein Tierheim im gewöhnlichen Sinne. Es ist eine Notfallstation, die letzte Zuflucht. Zu uns kommen Tiere, die von anderen Tierheimen abgewiesen wurden. Sie sind alt, krank oder nicht vermittelbar. Peta weist kein Tier ab. In der Statistik sind außerdem die Fälle nicht erfasst, die vermittelt werden, bevor wir sie aufnehmen und in der Kartei erfassen.
HuffPost: Werden auch Tiere getötet, die gesund sind und theoretisch vermittelt werden könnten?
Ullmann: Wir versuchen immer, mit dem Besitzer einen Weg zu finden, dass er das Tier doch behalten kann. Wenn das nicht geht, kontaktieren wir Tierschutzorganisationen oder Tierheime, die ein neues Zuhause finden können. Menschen, die ein Tier bei uns abgeben, wissen, dass wir es einschläfern müssen, wenn wir keinen Platz finden.
HuffPost: Wie tötet Peta die Tiere?
Mit der gleichen Methode, wie es beim Tierarzt passiert.
HuffPost: Wann ist töten barmherzig?
Ullmann: Kein Tier sollte unnötig leiden. Wenn es keine Chance auf Heilung oder Besserung gibt, raten auch Tierärzte dazu, einzuschläfern.
HuffPost: Wie leben Tierfreunde bei Peta damit, Tiere zu töten?
Ullmann: Das ist furchtbar. In unserer Gesellschaft ist es schon so weit gekommen, dass Menschen, die Tiere schützen wollen, gezwungen sind, sie zu töten. In den USA landen pro Jahr zwischen sieben und acht Millionen Tiere in Tierheimen. Es gibt einfach nicht genug gute Plätze für sie.
Ist ein schlechter Platz nicht immer noch besser als der Tod?
Die Tierheime in den USA sehen ganz anders aus als hier. Da leben zum Beispiel KatzenFinden Sie jetzt Ihr neues Haustier! bis an ihr Lebensende in übereinandergestapelten Boxen – also oft 15 Jahre lang.
Die einzige Möglichkeit, diese Situation zu bekämpfen, ist die Kastration. Peta hat bis jetzt in North Carolina und Virginia knapp 100.000 Tiere kostenlos oder kostengünstig kastrieren lassen.
HuffPost: Warum betreibt Peta keine Tierheime, auch in Deutschland nicht?
Ullmann: In unserer Satzung haben wir uns auf das Leiden in der industriellen Tierhaltung festgelegt. Das sind pro Jahr alleine in Deutschland über drei Milliarden Tiere, die für Nahrungsmittel, Bekleidung oder im Tierversuch sterben. Es gibt schon sehr gute karitative Einrichtungen in Deutschland. Wir wollen die Öffentlichkeit über Tierrechte aufklären und das Problem an der Wurzel bekämpfen. Wenn weniger Menschen Fleisch essen oder sich unüberlegt ein Haustier holen, dann kommen auch weniger Tiere in schlimme Situationen.
HuffPost: Unterstützt Peta Tierheime finanziell?
Ullmann: Nein, wir konzentrieren uns auf die industrielle Tierhaltung. Wir haben keine Partnertierheime, wir unterstützen Einrichtungen aus dem Ausland punktuell. Wir helfen zum Beispiel Hotels in der Türkei bei der Einrichtung von Häusern für Straßenkatzen.
HuffPost: Was macht Peta mit den Spendengeldern?
Ullmann: Wir machen Öffentlichkeitsarbeit, ermitteln verdeckt auf Pelzfarmen oder in Einrichtungen für Massentierhaltung und wir gehen ganz massiv die Großkonzerne an, die Tiere ausbeuten. Für karitativen Tierschutz verwenden wir nur einen kleinen Teil, ungefähr zehn Prozent.